Langsamfahrt: #43 – Wenn aus Trainspottern „Personen im Gleis“ werden

22. Juni 2023

Am 10. Juni 2023 sollte eine Dampfloksonderfahrt von Mönchengladbach über Aachen nach Krefeld stattfinden. In Herzogenrath war die Fahrt allerdings schon zu Ende, denn einige Trainspotter liefen immer wieder in den Gleisen umher und kletterten auf Oberleitungsmasten um Fotos zu machen. Die Bundespolizei sperrte die Strecke darauf wurde die restliche Fahrt abgesagt.

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Immer wieder kommt es vor, dass Trainspotter zu Streckensperrungen führen.

In diesem Podcast erklärt Lokführer Tim Janotta wie man verantwortungsvoll Züge fotografieren kann ohne den Bahnbetrieb zu behindern.

Gesprächspartner: Tim Janotta


Moderation:

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Gregor Börner


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3 Kommentare

  1. Cool. Ich höre die Folge. Sitze im ICE. Und wir haben ne halbe Stunde Verspätung, wegen „Personenschaden“. Die Sperrung ist auf der Ruhrstrecke gewesen. Blöder Zufall.

  2. Ich fotografiere seit 40 Jahren Züge. Mal intensiver und mal weniger. Dabei habe ich ganz viele, wirklich tolle Eisenbahner kennengelernt. Vielen Dank an alle!

    Ich finde das Miteinander von Berufseisenbahnern und „Freunden der Eisenbahn“ sehr wichtig. Vernünftiges Verhalten vorausgesetzt. Denn ihr wohlgesonnene Freunde braucht die Eisenbahn ebenso dringend, wie eigenen Nachwuchs. All das geht nur, wenn man authentische Menschen, die voll und ganz hinter ihren Beruf stehen kennenlernt. Da nehmt ihr beide eine wichtige Rolle ein. Danke!

    Aus mir wurde zwar kein Eisenbahner, bin aber in der ÖPNV-Branche auf organisatorischer Ebene tätig und habe dort mit vielen Eisenbahnern zu tun. Dort ergeben sich immer wieder Situationen, in denen mir mein Hobby-Wissen sehr weiterhilft. Man kennt viele Abläufe und weiß zumindest, warum etwas so nicht geht oder zumindest nicht sofort.

    Was ich an der heutigen Eisenbahn vermisse ist die fehlende Nähe, die fehlenden unmittelbaren Ansprechpartner vor Ort. Ich wurde vor allem auf einem „Dorfbahnhof“ sozialisiert. Der neben den betrieblichen Aufgaben auch Fahrkarten verkauft hat und die Güterkunden betreute. Dort habe ich von ganz tollen Eisenbahnern beigebracht bekommen, wie Eisenbahn funktioniert und welcher Philosophie den Regelwerken zugrunde liegt. Auch wenn es verboten war, konnte man als jugendlicher Eisenbahnfreund immer wieder mal auf der Lok mitfahren. Sei es auf der Strecke oder bei Übergabezügen oder im Rangierbetrieb. Diese Perspektive hatte man bei der Mitfahrt in Schienenbus oder Akkutriebwagen sowieso. Auch bei Fototouren in die Bahnbetriebswerke wurde man nicht nur zu den Objekten der Begierde geführt, sondern bekam auch mal eine Lok von unten aus der Grube gezeigt oder manches Detail in Führerstand oder Maschinenraum erklärt. Ein mal, dürfte inzwischen 40 Jahre her sein, konnte ich in fremder Gegend sogar mal auf einem Turmtriebwagen zu einem Einsatz auf freier Strecke mitfahren. Ein tolles Erlebnis. Schade, dass vieles davon heute so nicht mehr „geht“.

    Bei der angesprochenen Sonderfahrt stand ich ganz legal und ungefährdet auf einer Straßenbrücke. Leider kam der Zug nicht. Statt dessen habe ich den ganz normalem Alltagsbetrieb aufgenommen. Der, mit etwas zeitlichem Abstand, sowieso am interessantesten ist.

  3. Es ist sehr positiv zu bewerten, dass Tim Knopf über seine Empfindungen beim ungewollten Zusammentreffen mit den Kindern im Gleis gesprochen hat. Ich erlebe oft Männer, nicht nur bei den Kollegen in der Umschulung zur/zum Lokführer*in, dass die Herren plötzlich ungehalten werden, als ob man sie zu Unrecht beschuldigt hätte. Ziemlich dumm.Nach 1 (Fast)PU ist jede*r erst mal geschockt & muss sich nicht dafür schämen,weil diese Empfindungen normal sind.

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